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Wer kennt das Gefühl nicht: Man hat lange und hart gespart, um sich die eigene Traumuhr endlich kaufen zu können. Nach entbehrungsreichen Monaten hat man genügend Geld angespart, um zum Juwelier gehen zu können und das heiß begehrte Stück endlich kaufen und tragen zu können – inklusive tollem Kauferlebnis beim Konzessionär. Wer auf Uhren von Omega, Breitling, IWC, Panerai, Jaeger LeCoultre, Glashütte Original oder einer vergleichbaren Marke abfährt, der hat damit auch kein Problem – dieser Traum ist dann leicht in die Realität umzusetzen.
Anders verhält sich das Ganze jedoch, wenn man sich eine Luxusuhr von der Marke mit der Krone kaufen möchte. Hier hat man als (Neu)kunde zunächst einmal eines zu haben: nämlich sehr viel Geduld. Wer sich eine Rolex ohne Warteliste kaufen möchte, kann den klassischen Gang zum Konzessionär praktisch vergessen. Abgesehen von ganz wenigen Modellen in Edelmetallen oder kleinen Lady Datejusts gibt es de facto keine aktuell beliebte Sport Rolex ohne monate- oder manchmal sogar jahrelange Warteliste zu kaufen. Für Neukunden gilt das insbesondere.
Aber ist eine Rolex ohne Wartezeit wirklich immer noch komplett unmöglich? Nein, ganz unmöglich ist es nicht. Wer eine Rolex Uhr ohne Warteliste will, der sollte aber zumindest eine der folgenden beiden Eigenschaften mitbringen: einen großen Haufen Geld oder Flexibilität im Hinblick auf das gewünschte Modell. Denn ob man nun am Gebrauchtmarkt, am Graumarkt oder im Vintage-Bereich kauft: Es gibt viele Rolex Uhren ohne Warteliste, allerdings dann nicht beim Konzessionär und schon gar nicht zum Listenpreis.
Variante 1: Der Graumarkt
Am Graumarkt (bei dem es sich natürlich um ein vollkommen legales Konstrukt handelt) gibt es praktisch jede Rolex, egal ob alt oder neu, zum Sofortkaufen und natürlich auch zum direkt Mitnehmen. Der Graumarkt ist insofern so etwas wie der McDonald’s der Uhrenindustrie: Der Konzessionär (das feine Lokal in der Seitengasse) ist schöner, edler und vielleicht auch besser – aber manchmal will man den Burger eben auch sofort haben und nicht erst monatelang warten, bis die Kuh für das Burger-Patty noch geschlachtet wird.

Der größte Nachteil am Grauhandel: Man bezahlt nicht die niedrigeren Listenpreise des Herstellers, sondern man bezahlt die Marktpreise. Diese sind in den letzten Monaten zwar stark gefallen und zum Teil sinken die Preise – je nach Modell – immer noch leicht. Bei fast keiner Rolex bezahlt man aber heute den Listenpreis oder gar einen günstigeren Preis. Zudem steht man selbst nicht in der Garantiekarte – was bei den modernen Garantiekarten ohne echte Beshriftung aber ohnehin für die meisten Käufer irrelevant sein dürfte.
Variante 2: Der Gebrauchtmarkt
Egal ob eBay, Kleinanzeigen, Chrono24 oder irgendein anderes Portal: Der Gebrauchtmarkt für Armbanduhren ist gigantisch. Wer keinen Wert auf eine nagelneue und zum Teil sogar noch verklebte Uhr legt, der findet am Gebrauchtmarkt alles, was das Herz begehrt. Im Gegensatz zu den neuen Uhren beim Graumarkt kann man am Gebrauchtmarkt sogar noch echte Schnäppchen ergattern! Wer die Echtheit einer Uhr zweifelsfrei beurteilen kann, bereit ist, das gesuchte Modell erst einmal zu suchen und zu finden und darüber hinaus noch bereit ist, von privat anzukaufen, der kann am Gebrauchtmarkt ohne Probleme die gewünschte Rolex ohne auch nur eine Sekunde Wartezeit finden.
Entscheidend ist, dass man Vorsicht bei der Wahl des Verkäufers walten lässt! Hier heißt das Zauberwort „Don’t buy the watch, buy the Seller“. Nur ein seriöser Verkäufer ist ein guter Verkäufer und gerade wenn man von einem privaten Verkäufer ankauft, geht man ein gewisses Risiko ein. Widerrufsrecht? Fehlanzeige. Der Verkäufer taucht danach ab? Pech gehabt. Das Uhrwerk zeigt später einen versteckten Mangel? Gekauft wie gesehen. Diese und weitere Punkte sollten potentielle Interessenten bedenken, wenn sie darüber nachdenken, eine gebrauchte Rolex von privat zu kaufen.
Variante 3: Der Vintage-Markt
Echte Liebhaber und Connoisseure hochwertiger Armbanduhren werden sich kaum mit einem gebrauchten Modell abgeben. Auch die neuen Armbanduhren von Rolex & Co. verströmen aus Sicht vieler Vintage-Enthusiasten nicht mehr diesen charakteristischen Charme, den frühere Armbanduhren noch imanent hatten. Was macht man also, wenn man großen Wert auf historisch akkurate Modelle mit geschichtlicher Bedeutung für die einzelnen Hersteller legt? Ganz einfach: Man kauft die gewünschte Uhr einfach auf dem Vintage-Markt. Hier sind dann kaum noch private Verkäufer aktiv, sondern es handelt sich häufig um erfahrene und professionelle Händler.
Neulinge und unerfahrene Anfänger im Uhrenbereich sollte vom Vintage-Bereich grundsätzlich die Finger lassen. Bei alten Uhren sind die Uhrwerke oft deutlich anfälliger und die Versorgung mit Ersatzteilen ist schwierig, die Modelle bedürfen einer sorgsamen Wartung und Pflege und auch die künftige Wertentwicklung einer Vintage-Luxusuhr lässt sich de facto kaum vorhersagen. In den letzten Monaten haben Vintage Uhren deutlich weniger an Wert verloren als neue Modelle – der Preiszuwachs seit etwa 2018 war im Vintage-Bereich aber auch deutlich geringer.
Variante 4: Paket-Deal beim Konzessionär
Eine Variante 4, bzw. eher eine Variante 3.5, ist die Frage nach einem Paketdeal beim Konzessionär. Das bedeutet, dass man eine eigentlich nicht gewollte und im Allgemeinen eher weniger beliebte Uhr zusammen mit der gewünschten Rolex kauft. Selbst beim späteren Verkauf des „Beifangs“ am Gebrauchtmarkt bezahlt man dann zwar mehr als den Listenpreis für die gewünschte Rolex, allerdings oft immer noch weniger als beim Grauhandel. Wer jedoch diesen Aufwand und Kostenfaktor bereit ist zu akzeptieren, die kann praktisch auch direkt beim Grauhändler kaufen.
Für viele Fans von Rolex Uhren ist die Variante mit Paket-Deal vor allem deshalb beliebt, weil der eigene Name auf der Garantiekarte eingetragen, bzw. zugehörig zur Garantiekarte im System hinterlegt ist. Aber auch Paket-Deals sind eine schwierige Sache und es ist völlig ungeklärt, ob die Juweliere dies gemäß den Konzessionsverträgen überhaupt dürfen. Wer das Angebot bekommt oder es direkt selbst anspricht, kann das Ganze aber zumindest einmal durchrechnen und sich darüber Gedanken machen.
Fazit: Es gibt immer Mittel und Wege
Egal für welchen Weg man sich entscheidet: Es gibt immer Mittel und Wege, eine neue, gebrauchte oder sogar eine Vintage Rolex ohne Warteliste zu kaufen. Es kommt bei der Ausgestaltung des Weges dahin vor allem darauf an, welche Schwerpunkt man selbst setzt und welche Hürden man bereit ist, zu überwinden. Dann ist der Kauf einer Rolex ohne Wartezeit – wenn auch nicht beim offiziellen Rolex Konzi – nur noch einen Steinwurf entfernt.
